Der BDEW ist der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und vertritt als Interessenverband der deutschen Strom- und Energiebranche rund 1.900 Unternehmen, darunter kleinere Stadtwerke oder Abwasserbetriebe bis hin zu den vier großen Energieversorger RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall.
Anfang Juni fand nach zweijähriger Pause in Berlin wieder der jährlich stattfindende BDEW Kongress 2022 statt. Laura war für uns vor Ort und eine von insgesamt mehr als 1.500 Teilnehmende. In zwei Tagungstagen tauschten sich Teilnehmende und Speaker in Themensessions und auf der großen Bühne zu aktuellen Themen und Herausforderungen der Energie- und Wasserbranche aus. Themen, die neben anderen immer wieder sehr präsent waren und im Fokus standen: die Klimaziele der Bundesregierung, der Angriffskrieg in der Ukraine sowie der Fachkräftemangel in deutschen Betrieben.
Wie aktuell diese Themen sind und welche Strahlkraft sie auch auf das ganze Land haben, zeigte sich auch in der Präsenz der Politik: mit Bundeskanzler Olaf Scholz, den Bundesministern Robert Habeck und Volker Wissing sowie CDU-Vorsitzendem Friedrich Merz war eine große Anzahl Spitzenpolitiker vertreten.
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltfaktoren im Zentrum des Wandels
Energie ist systemfundamental - nicht mehr nur systemrevelant.
Kerstin Andrea, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung und Mitglied des Präsidiums des BDEW
Allgemeiner Konsens in allen Vorträgen und Themensessions: es muss etwas getan werden. Und zwar schnell! Das Tempo des Wandels hin zu erneuerbaren Energien sei schon deutlich angezogen worden, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen müsse jedoch noch ein Zahn zugelegt werden.
„Energie ist systemfundamental – nicht mehr nur systemrelevant.“ So startete Kerstin Andrae, ehemaliges Mitglied des Bundestages und derzeit Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung und Mitglied des Präsidiums des BDEW, in ihren Eröffnungsvortrag. Sie sprach davon, dass bei all dem Wandel drei wesentliche Punkte im Zentrum stehen sollten: die Wirtschaftlichkeit und Bezahlbarkeit von Energie und Wasser, die Versorgungssicherheit der Bevölkerung sowie die Umweltfaktoren. Die anstehenden Herausforderungen und damit einhergehenden Aufgaben müssen also nicht nur mit Blick auf die Umweltziele und die gesicherte Versorgung bewältigt werden, sondern am Ende natürlich auch bezahlbar sein – und zwar durch die Bevölkerung. Doch wie findet man als kleiner Energieversorger oder Stadtwerk bei diesen ganzen Aufgaben einen Start- und Ansatzpunkt?
Klimawandel gestalten durch Innovation
Ganz wichtig bei der Durchsetzung der vorstehenden Veränderungen sei laut Andrae auch: in den Köpfen der Menschen, im privaten wie im unternehmerischen Umfeld und im öffentlichen Bereich, muss ein Mentalitätswandel stattfinden. Die anstehenden Veränderungen müssen nicht nur akzeptiert, sondern proaktiv angegangen und gestaltet werden. Das heißt, dass die Menschen auf die Reise mitgenommen werden müssen, seien es Bürger oder Mitarbeitende.
Besonders in Unternehmen ist es unserer Erfahrung nach wichtig, Mitarbeitende früh in den Prozess der Ideenfindung zur Lösung der großen Probleme zu integrieren, sie zu Binnenunternehmerinnen und -unternehmern zu machen und ihnen Verantwortung und Budget zu geben, um ihre Ideen in die Umsetzung zu bringen. So schaffen Unternehmen Transparenz und Akzeptanz für zukünftige Projekte und die Modernisierung des Unternehmens.
Im Rahmen des BDEW haben wir außerdem in mehreren Themensessions gehört, dass es empfiehlt, den Wandel mit Leuchttumprojekten zu starten. Also mit Projekten, die auch sehr kurzfristig Erfolg und greifbare Ergebnisse liefern, sei es im Innovationsmanagement oder in anderen Bereichen. Über diese Leuchttumprojekte werden Mitarbeitende auf die Umsetzungsstärke des Unternehmens gestoßen und schöpfen Vertrauen.
Ein weiterer Punkt, der im Rahmen eines Vortrags genannt wurde: es hilft, trotz der derzeitigen hohen Dynamik des Umfelds, Prozesse wo möglich zu standardisieren. So können Mitarbeitende und Manager*innen die Prozesse besser steuern und überblicken.
Digital und innovativ: Fallbeispiel aus der Energiewirtschaft von der ED Netze GmbH
Wie sich die ED Netze GmbH auf Basis eines strategischen Zielbilds den Herausforderungen gestellt hat, können Sie in unserer Fallstudie nachlesen, die Sie hier finden. Um die bevorstehenden Aufgaben mit einem zukunftsfähigen und modernen Unternehmen bewältigen zu können, suchte der südbadische Verteilnetzbetreiber im Rahmen einer Ideenkampagne und mittels der IdeaChamp Plattform nach kreativen, richtungsweisenden Ideen. Das Unternehmen erzielte mit einer Beteiligungsquote von fast 50% der Belegschaft tolle Ergebnisse und machte einen wesentlichen Schritt in Richtung Zielbild 2030.
Sie wollen mehr zu diesem und weiteren Projekten erfahren? Sie interessiert, wie ein Projekt in Ihrem Unternehmen aussehen kann? Dann sprechen Sie uns gerne an! Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!